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Platz 1


Autolykos
Seit Tagen nun segelten die Argonauten durch das mittelländische Meer, auf dem größten Schiff ihrer Zeit, zugleich mächtig wie auch schlicht und es bahnte sich seinen Weg. Und da war einer von ihnen, Sohn des Boten, Sohn des Hermes, wie die Wellen war er, wie ein wechselhaftes Spiel. Eine Maske war er, ein Dieb. Erfüllt von Liebe und Trauer, doch sein Verstand war kühl. Und man nannte ihn Autolykos.
Und er stand auf diesem mächtigen Schiff, blickte in den fernen Horizont, der sich auftat zwischen Gaia und Uranos, Himmel und Erde und da war nichts außer ewigem Meer.
Allein die Winde, die Anemoi, berührten seine Haut, füllten sanft die Leere dieses Wassers und da machte Dysis Tag zu Nacht und Helios folgte ihr.

Nacht brach an über dem ewigen Meer und tief unten wachte Poseidon, Bruder des Zeus.
Und als die Dunkelheit sie endlich hatte, da wachte Selene über die tapfere Schar. So sah man den Mond, hell leuchtend oben am Firmament und die Argonauten setzten ihre Reise fort.
Lang waren die Ruder aus festem Holz und das Wasser gehorchte ihren Schlägen.
Denn stark war der Wille der Argonauten und unvergleichlich war ihr Mut und ihre Stärke, denn Iason selbst führte sie an.

Und als die Zeit der Nyx sich ihrem Ende neigte und Eos Tränen sich ergossen über die ewige Gaia, da sah man hinter ihr den Sonnenwagen aufziehen und wild waren die Pferde, die ihn zogen. Stunden vergingen bis nun endlich Mesembria kam und Helios Bahnen sich gegen Hades wandten, und eben da wurde das Meer zu Land und das Land war Kyzikos und es war eine Insel. Und auf ihr wohnten die mächtigen Giganten neben dem Volk der Dolionen und sie lebten in Frieden.

Und als die Schar der glänzenden Helden von ihrem prächtigen Schiff geschritten, da empfing sie der Gesandte dieses Volkes.
Und als sich die Argonauten nun endlich am Strand des Eilands versammelt, da sprach einer der Dolionen zu Iason: „ Lange seit ihr nun gereist über die Gewässer Poseidons und wir ahnten euer Kommen, denn das Orakel sprach zu uns. Und nur zu gerne nehmen wir euch auf, denn der Götter Wünsche sind auch unsere.“
Lange war es her, dass er solch ein edles Volk gesehen. Stark und mächtig, so schien es ihm, aber auch voll mit Liebe waren ihre Herzen.
Und Freude umfing das Herz des Autolykos, doch kühl blieb sein Verstand Langsam nun schritt die Gesandtschaft voran und ihnen folgte der Zug der Argonauten dem Land entgegen.

Kurz war ihr Marsch und angenehm, denn so lange schon hatte er kein Land gesehen, so warm, so schön die Farben dieser Küste. Autolykos genoss es, den Anblick der Wildnis dieser Insel ließ sein Herz springen, doch kühl blieb sein Verstand.
Und da waren sie schon vor den Toren der Stadt, mächtig waren sie und das Holz so edel wie ihr Volk. So gingen sie denn durch die Stadt, die voll Menschen, auf zwei Hügeln erbaut, einer prächtigen Metropole glich. Schon sah er vor sich den großen Palast, der da noch schöner über die Häuser ragte und sie in seinen Schatten hüllte, doch war er nicht voll Schmuck sondern simpleren Gemüts, doch so schien er noch mehr an Glanz zu gewinnen. Doch noch immer blieb sein Verstand kühl, während sein Herz sich wärmte. Denn Hermes war sein Vater und er war ein Dieb, ein Krieger, einer der Argonauten, kein Dichter, kein Philosoph, so schien es ihm, auch wenn er tief im Inneren die Stimmen seiner selbst hörend ahnte wie er wirklich war.
Doch kühl blieb sein Verstand.

Andächtig betrat der Zug den Palast, der von innen an Größe zunahm und auch an Pracht. Denn hier überdeckten Kunst und Schmuck die Bescheidenheit seiner Fassade.
Drinnen kam ihnen, schon erahnte er es, der junge König, der Dolionenkönig, entgegen. Freudig über die Ankunft der Helden und den Orakelspruch im Ohr nahm er sich seiner Gäste an. So jung war er noch in seinen Augen, kaum älter als ein Knabe, doch stark schien er als König. Und als sie da saßen, an der langen Tafel und er den Wein aus der Güte des edlen Königs trank, da bestaunte er dessen junge Frau, so schön wie der silberne Tau im Morgengrauen, wie die Tränen ihrer Göttin.
Doch wie alles Schöne so ging es schnell vorbei und kaum hatte er sein erstes Glas geleert, da zog schon Hesperis vorbei und aus Tag wurde Abend. Doch noch immer glänzte der Palast, nun von Hunderten Fackeln beleuchtet in seiner alten Herrlichkeit.
Und als da viele Stunden vergangen und die Argonauten nach dem reichlichen Mahl aus Schlachttier und Wein, müde der langen Fahrt, auf ihr Lager gekehrt, da dachte sein Herz noch an die junge Königin, doch sein Verstand blieb kühl.

Am nächsten Morgen, als Helios die Tränen der Eos getrocknet, da brachen die Argonauten zu den nahen Klippen auf, die da einsam über dem Meer schwebten, weiß wie Marmor.
Doch Autolykos wanderte noch in der Stadt umher, in Gedanken an die schöne Königin.
Doch bald schon hörte er laute Rufe, Kampfgeschrei und als er den Felsen erklomm, da erspähte er die Argonauten, seine Gefährten. Und ein wilder Kampf war entbrannt, denn die Giganten, die Söhne Gaias, wollten die Bucht versperren, die der Argos zuteil war. Doch nicht kampflos wollten die Argonauten ihr Schiff preisgeben und so beschossen sie die sechsarmigen Riesen und zu eben jener Zeit stieß Autolykos zu ihnen. Und gut war sein Umgang mit dem Bogen.
Bald schon waren die Argonauten siegreich, viele der Riesen waren unter ihrem Mut gefallen und Autolykos selbst hatte einen der ihren in den Hades gestürzt.

Doch nicht mehr länger wollten die Gefährten hier verweilen, denn zu groß war ihre Furcht nicht das zu erlangen, was sie so sehr begehrten, und so brachen sie noch auf, bevor Nyx ihre Flügel ausspann und die Dunkelheit hereinbrach.
Doch die Winde waren ihnen nicht wohl gestimmt und so brachen in der Nacht Stürme über sie herein. Lange trieben sie auf dem Meer, das nun schwarz und kalt war, seiner Schönheit und Pracht beraubt mächtig und finster über sie herfiel. Und wieder stand Autolykos an Deck und starrte in die Wellen, die nun wie böse Kreaturen, im Mondlicht blitzend, an den Wänden des Schiffes vergingen.

Da plötzlich spürten sie Land unter dem Bug der Argos und sie sprangen auf den nassen Sand. Iason wähnte die phrygische Küste, ein Land ihrer Feinde. Und während der Göttervater selbst seine Blitze vom Olymp schleuderte, die die Dunkelheit der Nyx brachen, da sahen sie, vom Licht der mächtigen Waffe Zeus erhellt, Waffen schillern in der Nacht. Und es waren viele Männer mit Schwert und Speer. Da zogen die Argonauten ihre Waffen und stellten sich dem Feind. Und Autolykos verschoss seine Pfeile, neben Herakles selbst.
Doch sah er vertraute Gesichter in seinen Feinden, deren Körper durchbohrt von seinen gefiederten Pfeilen, und da erkannte er die schreckliche Wahrheit. Und hart fiel der Regen des Göttervaters auf sein Gesicht. Und er schrie in die Dunkelheit hinein, doch keiner hörte ihn und so geschah es, dass der König der Dolionen durch die Hand Iasons fiel und da erkannten Argonauten und Dolionen die furchtbare Wahrheit.

Und voll Trauer standen sie vor dem toten König, dessen Blut sich langsam verfloss. Und da legten sie ihre Waffen nieder. Und gemeinsam zogen sie in die Stadt, den jungen König auf den Schultern. Nun, so kam es ihm vor, hatten die Häuser ihren Glanz verloren. Die Fackeln um den Palast waren erloschen, ausgebrannt. Der Zauber, der dieses Haus einst so erfüllte, hatte sich aufgelöst wie Nebel. Schwarz war die Stadt.

Und als abermals die Nacht zum Tag geworden, da begrub man den Gefallenen und viele Tränen wurden an jenem Tag vergossen. Und als Zeichen der Versöhnung, doch auch aus Trauer, gab es einen Schaukampf zwischen Argonauten und Dolionen, Trauerspiele. Doch noch vor ihrem Ende hatte sich die junge Königin erhängt.
Und groß war die Trauer in Autolykos Herzen, doch kühl blieb sein Verstand.

geschrieben von Orcinus Orca


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